Juli 20, 2017

The Nerdwriter

Warum kompliziert, wenn es auch einfach und unterhaltsam geht?

Manchmal lohnt es sich, ein bisschen tiefer in der youtube-Schatzkammer zu wühlen. Dann findet man zuweilen zwischen all den lustigen Tierchen-Videos, dem Markt der Eitelkeiten und Schadenfreude auch richtige Juwelen. Dazu gehören die Video-Essays des Amerikaners Evan Puschak. Auf seinem Kanal „The Nerdwriter“ referiert er seit 2011 in Mini-Clips von bis zu zwölf Minuten über Themen aus Kultur, Wissenschaft und Politik.
In unserer Zeit der Schnelllebigkeit (ein Katzenvideo dauert meist nicht länger als eineinhalb Minuten) fragt man sich, ob das überhaupt funktioniert. Und das tut es.
Das letztjährige Video „How Donald Trump answers questions“ wurde beispielsweise 6 ½ Millionen Mal aufgerufen.

Wer sich die Essays des studierten Filmproduzenten anschaut, erkennt sofort das Rezept seines Erfolges. Unterdessen hat er 1,6 Mio. Abonnenten. Analysiert er etwa Donald Trumps Rhetorik, das Thema Steuerverschwendung oder die Witzstruktur des Komikers Louis C.K., tut er dies stets auf eine bestechende Art. Gekonnt kombiniert Puschak nämlich den Aufbau eines Essays – These, Einleitung, Hauptteil, Schluss – mit der Youtube-typischen Remix-Kultur. Puschak spricht mit Dringlichkeit aus dem Off, untermalt seine Thesen mit handfesten Textanalysen. Diese wiederum lockert er mit Bild- und Tonzitaten auf, hebt Argumente auch mal als blinkende Textblöcke hervor. Was so entsteht, sind witzige, dichte, fesselnde Videos.

Doch Puschaks Videos machen nicht nur Spass, weil sie inhaltlich etwas hergeben. Sein Essay über Hollywoods überbordende Selbstreferenzialität – er nennt es „waffenfähige Intertextualität“ – ist ein Must für jeden Kulturwissenschafter und Filmfan.

Seine geschichtliche Einordnung von Bob Dylans Songwriting sollte sich jeder Musikliebhaber zu Gemüte führen. Und seine Ausführungen zur Verbindung zwischen Atombombentests und Kunstfälschung sind ein verblüffender und erhellender Ausflug in das Feld von Kunstgeschichte und Provenienzforschung.

Die Erklärung, warum der Film „The Arrival“ die Antwort auf schlechte Filme („A Response To Bad Movies“) sei, fanden wir, als Fans des Films, umwerfend.

Kein Wunder wird „The Nerdwriter“ von seinen Abonnenten längst mit Wunschthemen überhäuft. Vielleicht wäre ja das Thema Youtube und Internet-Unternehmer einen Beitrag wert. Aber halt, das hat er ja auch schon abgehandelt. Mit Zitaten des Medienwissenschaftlers Marshall McLuhan, Analysen der heutigen Mediennutzung – und Werbung für die eigene Tasse zum Schluss. Fünf Dollar kostet die und ist nur in kleiner Auflage erhältlich. Ja, Evan Puschak, weiss wie Youtube funktioniert.

Quelle: Tages Anzeiger Zürich & youtube

Februar 16, 2016

Amazon hat die Lösung gegen Zombies

Der Internethandel-Gigant wirbt für eine neue Software und seine Rechenzentren-Dienste. Aber nur der echte Nerd wird diese Werbung überhaupt entdecken.

Stellen Sie sich vor, Sie werden von einer Horde ausgehungerter und halbverwester Untoten auf der Suche nach Kalorien-Nachschub (Details überlassen wir gerne den Lesern) gejagt. Wie der geneigte Horrorfilm-Konsument weiss, nützt Davonrennen nichts, auch wenn die Untoten ziemlich ungelenk und schleppend unterwegs sind. Sie erwischen einen am Ende immer. Auch Flammenwerfer, Pumpgun oder ähnlich grobes Geschütz nützen da nichts.

R.I.P. Zombies

Aber nun hat Amazon das Wundermittel an Lager welches mit einem Klick bestellt und gleich runtergeladen werden kann. Kein Witz!

Dieses gibt es in Form einer Software. Genauer gesagt Game-Software. Es gibt ja solche Spiele die nur daraus bestehen, Untote so richtig den Rest zu geben. Amazon garantiert den Erfolg in allem Ernst in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) für Lumberyard, dem kostenlosen Programmiertool für Games, betont jedoch dass man die Software nicht für lebenswichtige Infrastruktur, selbst fahrende Fahrzeuge oder Atomanlagen verwendet werden dürfe.

Wer sich jedoch ganz durch die juristische Buchstabenwüste kämpft wird belohnt. Denn was beim Paragraphen 57.10. folgt ist ziemlich erstaunlich: „Wie auch immer: Diese Einschränkungen entfallen, falls sich (bestätigt vom United States Centers for Disease Control CDC oder dessen Nachfolgeorganisation) eine Virusinfektion ausbreitet, die über Bisse oder den Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen wird und dazu führt, dass menschliche Leichen zum Leben wiedererweckt werden und versuchen, menschliches Fleisch, Blut, Hirn oder Nervenfasern zu konsumieren, was wahrscheinlich zum Zusammenbruch der Zivilisation führen wird.“

Also ihr MacGyvers da draussen, macht euch schon mal an den Bau des unbemannten atombetriebenen Raumschiffes, um die Menschheit zu retten. Wir zählen auf euch!

Oktober 12, 2015

Ins Netz oder nicht ins Netz?

Heute stehen das Netz und sein Nutzen hoch im Kurs: Im Netz treiben wir unsere Geschäfte voran, suchen Arbeit, lassen uns beraten, knüpfen neue Kontakte oder halten uns ganz einfach über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden.
Das Netz ist in aller Munde, und das gilt auch für die Profis. Es ist als Begriff unverzichtbar geworden und so etwas wie der heilige Gral des Erfolgs.
Allerdings gilt es im Vorfeld Einiges klarzustellen.

In ihrer Eigenschaft als Consultant und Coach arbeitet Hélène Mancheron oft mit den Frauen von wipswiss (women in property switzerland association) zusammen. Das Thema «(digitale) Netzwerke» kommt dabei häufig zur Sprache.
Meistens fragt sie die Frauen als Erstes, aus welchen Gründen sie ihr Netzwerk ausbauen möchten.
Möchten sie einfach den eigenen Bekanntheitsgrad steigern, und wenn ja, mit welchem Ziel? Oder wollen sie den Immobiliensektor, seine Praktiken, Berufsgruppen und Beteiligten besser kennenlernen? Und was ist der Zweck: Suchen sie neue berufliche Kontakte, um geschäftlich erfolgreicher zu werden, oder wollen sie sich nur weniger alleine fühlen? Die Antworten sind vielfältig, bieten den Beteiligten aber die Möglichkeit, zielgerichteter vorzugehen, ihre Aussagen zu konkretisieren, mehr Selbstvertrauen zu entwickeln und sich zu motivieren.

Und wenn man von seinem Netzwerk spricht, was meint man dann eigentlich damit? Natürlich denken wir gleich an Facebook, LinkedIn oder Xing, also an jene virtuellen Netzwerke, die selbstverständlich dazu beitragen, andere Menschen kennenzulernen und selbst bekannter zu werden.
Doch der Kern unseres Beziehungsgeflechts besteht doch in erster Linie aus realen Menschen, aus unverwechselbaren Individuen, denn Menschen aus Fleisch und Blut kann man besser einschätzen als die anonyme Netzgemeinde. Netzwerken bedeutet also ganz einfach kommunizieren, sich austauschen, Interesse zeigen, um Rat fragen … und wer möchte das nicht? Netzwerken setzt ein Gespür für Menschliches, für Beziehungen und eine gewisse mentale Offenheit voraus, auch eine gewisse Neugier und Grosszügigkeit. Es geht dabei um einen Austausch, der beiden Seiten nützt. In diesem Sinne kann sich das Netz gut weiterentwickeln.

Idealerweise sollten wir alle schon über ein Netzwerk verfügen, das wir sorgfältig pflegen, aber in der Realität sieht das anders aus. Häufig gewinnen die Prioritäten des täglichen Lebens die Oberhand über das Networking, obwohl es so viele Gelegenheiten gibt, um sein Netzwerk zu erweitern!

Das Zauberwort heisst Vorbereitung: Man sollte sich über seine Ziele im Klaren sein, einen Aktionsplan entwerfen, ein prägnantes und kohärentes Bild von sich vermitteln können und einige Gesprächsthemen, Fragen, Anekdoten und Bitten parat haben. Man sollte ausserdem seine Datenbank fortlaufend aktualisieren und vor allem auch Freude daran haben!

Also dann, fassen Sie sich ein Herz und netzwerken Sie fleissig los!

Über die Autorin Hélène Mancheron
Hélène Mancheron ist zertifizierter Coach und bietet bei Otherwise9 ihre Dienste als Beraterin für Outplacement, Coaching und Fortbildung an. Sie wird das nächste lokale wipswiss-Treffen zum Thema «Netzwerk» moderieren, das am 22. Oktober in Zürich stattfindet.

April 23, 2015

Mobilegeddon.

Wenn bei Google die Ingenieure an ihrer Suchmaschine schrauben und die Einstellungen verändern, nach denen die Suchergebnisse sortiert werden, zittert die Welt. Denn jetzt gilt es, ein sogenanntes „Mobilegeddon“ zu vermeiden. Und das um jeden Preis. Hinter diesem Begriff steht die Befürchtung vieler Programmierer und Webdesigner, von Google dafür bestraft zu werden, dass ihre Websites auf Smartphones und Tablets keine gute Figur machen. Neu werden nämlich Websites schlechtere Rankings im Google-Index erhalten, die sich auf mobilen Geräten nicht gut präsentieren. Die Lösung zu diesem Problem heisst Responsive Webdesign. Sie dürfen diesen Begriff gerne googeln oder sich direkt an uns wenden.

April 20, 2015

Der beliebteste Schweizer Werbespot.

Wetten Sie schaffen es nicht, diesen Spot zu schauen, ohne mindestens einen Kloss im Hals zu haben?
Der Werbespot für Fleurop aus dem Jahre 2007 wurde von einer Fachjury zum beliebtesten Schweizer Werbefilm aller Zeiten gewählt. Dies im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums der Schweizer Fernsehwerbung. Übrigens, die deutsche Off-Stimme wurde vom grossartigen kürzlich verstorbenen Matthias Gnädinger gesprochen. Immer noch nicht bewegt?

Agentur: Werbeagentur Walker.